Morbus Bechterew – Spondylitis ankylosans

Mit Morbus Bechterew (in Deutsch: versteifende Wirbelentzündung) wird eine entzündlich-rheumatische Erkrankung bezeichnet. Das Krankheitsbild ist von einer langsamen Erkrankung geprägt. Das Gelenk und die Wirbelsäule, durch die die Wirbelsäule mit dem Hüftbein verbunden ist, verändern sich im Laufe der Erkrankung. Die Betroffenen leiden zunehmend an einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit, in vielen Fällen führt Morbus Bechterew auch zu einer Versteifung der Wirbelsäule und äußert sich durch einen dauerhaften Rundrücken sowie einen Flachrücken im Bereich der Lendenwirbel. Von der Krankheit sind etwa ein Prozent aller Mitteleuropäer unabhängig vom Geschlecht betroffen. Bei Frauen ist der Krankheitsverlauf etwas leichter als bei Männern.

Die Krankheit kann in einem beliebigen Alter ausbrechen, die Symptome der Erkrankung zeigen sich in den meisten Fällen in einem Alter zwischen 15 und 40 Jahren. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit besitzen die Betroffenen ein spezielles genetisches Merkmal (HLA-B27), welches im Blut nachgewiesen werden kann. Die exakten Ursachen und die Auslöser von Morbus Bechterew sind bisher noch nicht genau bekannt. Experten vermuten als eine der Ursachen von Morbus Bechterew ein gestörtes Wechselspiel der genetischen Anlagen der Betroffenen, welches durch negative Umwelteinflüsse zu einer krankhaften Immunreaktion des menschlichen Körpers führt. Als Folge entsteht eine chronische Entzündung vor allem im Bereich der Wirbelsäule. Der Körper produziert vermehrt Abwehrzellen, diese sammeln sich an bestimmten Stellen wie zum Beispiel im Kreuz-Darmbeingelenk und in den Wirbelgelenken. Beschädigte Ränder der betroffenen Gelenke werden im Verlauf der Krankheit durch Knorpel ersetzt. Nach einer gewissen Zeit erfolgt eine Verknöcherung dieser Knorpel, infolgedessen kann es zu einer Versteifung kommen.

Das Gewebemerkmal (HLA-B27), welches bei den meisten Fällen von Morbus Bechterew anzutreffen ist, führt dazu, dass der Körper nicht mehr alleine n der Lage ist, bestimmte Erreger abzutöten. Bei Morbus Bechterew Patienten ist das Abwehrsystem des Körpers überempfindlich und zu stark aktiviert. Die vermehrte Ausschüttung von weißen Blutkörperchen führt zu einer Überreaktion des Abwehrsystems und beginnt damit das körpereigene Gewebe anzugreifen. Warum Morbus Bechterew hauptsächlich im Bereich der Wirbelsäule auftritt, ist Medizinern und Experten bisher noch völlig unklar.

Die Symptome der Krankheit variieren im Laufe der Erkrankung. In den meisten Fällen wird Morbus Bechterew vor allem durch tiefsitzende Rückenschmerzen, die besonders in den frühen Morgenstunden auftreten, wahrgenommen. Die teilweise sehr starken Schmerzen können bis zu 3 Monate lang anhalten und lassen sich durch mehr Bewegung etwas lindern. Weitere Frühzeichen von Morbus Bechterew sind unter anderem der Verlust von Gewicht, dauerhafte Müdigkeit und Schmerzen im Knie-, Hüft- und Schulterbereich. Der klassische Krankheitsverlauf von Morbus Bechterew erfolgt in Schüben.

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